Psychologie und Coaching
Nur wer sich selbst erkennt, kann andere erkennen.

Was ist Coaching?

Der Begriff „Coaching“ kommt ursprünglich aus dem Amerikanischen und bedeutet Kutsche. Der Coach (Kutscher) kennt alle Stolpersteine und kann beim Coachee den inneren Kritiker wieder aktivieren. Der Coach ist ein neutraler Gesprächs- und Interaktionspartner, der seinem Coachee den Prozess der individuellen Weiterentwicklung eröffnet, erleichtert und begleitet. Coaching ist ein zeitlich begrenzter Prozess. Die Dauer reicht von minimal drei Sitzungen bis hin zu zehn Terminen jährlich über ein bis zwei Jahre, wobei die kürzeren Coaching-Prozesse zahlenmäßig überlegen sind.

Wann ist Coaching sinnvoll?

Coaching kann helfen, wenn berufliche oder private Probleme sowie deren Vereinbarkeit akut werden oder geworden sind und es schwer ist, diese alleine zu lösen. Der Coach ist unabhängig und unterliegt keinen Interessen Dritter. Er ist kein Therapeut, sondern gibt das begründete und ungeschönte Feedback, welches von Kollegen, Mitarbeitern oder Freunden kaum zu erwarten ist. „Blinde Flecken“ und „Betriebsblindheit“ können so aufgearbeitet, neue Ziele und Arbeitsweisen entdeckt werden.

Es gibt verschiedene Phasen in der Berufsbiografie mit unterschiedlichen Motiven für das Streben nach Bewusstheit:

Phase 1:

  • Einstieg
  • Lebensalter: Mitte 20
  • Orientierung, Fuß fassen, Spielregeln kennen lernen

Phase 2:

  • Konsolidierung
  • Lebensalter: um die 30
  • Karriereplanung, Vereinbarkeit von Familie und Beruf

Phase 3:

  • Erste Überprüfung
  • Lebensalter: Mitte/Ende 30
  • Veränderung, Aufgaben- oder Stellenwechsel,
  • Übernahme einer Führungsposition

Phase 4:

  • Weiterkommen
  • Lebensalter: 40-50
  • Position/Erfolg ausbauen und absichern

Phase 5:

  • Zweite Überprüfung
  • Lebensalter: um die 50
  • Bilanz, Weitermachen oder etwas ganz anderes tun

Phase 6:

  • Endspurt
  • Lebensalter: um die 60
  • Nachfolgeregelung, kürzer treten, Vorbereitung auf den (Un-)Ruhestand

Welche Ziele kann ein Coaching haben?

Ein Grundziel des Coachings ist die Hilfe zur Selbsthilfe und die Förderung von Selbstverantwortung und Bewusstsein. Der Coach hilft dabei, dass die Fähigkeiten und Kenntnisse des Coachees bestmöglich eingesetzt werden, damit neue Wahlmöglichkeiten erkannt und genutzt werden können. Ziel eines Coaching-Prozesses ist somit immer, Wahrnehmung, Erleben und Verhalten des Coachees zu verbessern bzw. zu erweitern.
Kein Coach ist für jeden Anlass geeignet. Die meisten Coaches haben sich auf bestimmte Probleme bzw. Anwendungsbereiche spezialisiert und bereits in bestimmten Bereichen ihrer Ausbildung Schwerpunkte. Engagieren Sie niemanden, der behauptet, alle Probleme lösen zu können. Gute Coaches kennen ihre Grenzen und sie lehnen Aufträge ab, die sie für nicht erfüllbar halten.

Wie unterscheidet sich Coaching von Therapie und anderen Hilfsangeboten:

Coaching:

  • Maximal bis in die nahe Vergangenheit gehend.
  • Work-Life-Balance. Zeitmanagement. Gesprächstraining. Entscheidungsfindung.
  • Der Fokus liegt im arbeitsbezogenen Finden von konkreten anlassbezogenen
  • und pragmatischen Lösungen.

Therapie:

  • Direkter Einstieg in die Vergangenheit
  • Bis in die Kindheit und frühe Jugend
  • Behandelt Krankheitsbilder wie Angsterkrankungen, Essstörungen, Depressionen

Supervision:

  • Im Gesundheitsbereich entstanden für Einzelfall Patient, damit alle beteiligten
  • Berufsgruppen in die gleiche Richtung ziehen.
Heute auch: Psychohygiene: Teams sollen ihr Verhalten reflektieren und quasi aus der Vogelperspektive auf ihr Verhalten schauen.
Arbeitsbezogene Reflexion des beruflichen Handelns. Zielt eher auf die innerseelischen und zwischenmenschlichen Wirkfaktoren und Potentiale ab als auf die Lösungsorientierung

Mediation:

  • Will zwischen streitenden Personen vermitteln. Der Streit sowie die dahinter stehenden Gefühle werden angeschaut. Die Beziehungsebene wird direkt betrachtet.

Beratung:

  • Der Berater ist der Experte, der berät und dabei auch konkrete Vorschläge/
  • Konzepte / Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt und vorschlägt.